Einsamkeit und Lebendigkeit

von | 24.06.2024

Heute möchte ich über ein Thema schreiben, das viele von uns kennen. Einsamkeit. Ein Gefühl von Isolation. Im Inneren und im Äußeren. Eine tiefe Sehnsucht nach Beziehung, nach Freund­schaft und Kontakt. Ein Bedürfnis nach Nähe und Berührung. Und gleich­zeitig eine gefühlte Unfähigkeit, diesen Bedürf­nissen nachzukommen.

Einsamkeit und Depression liegen oft dicht beiein­ander. Nicht jeder Mensch, der sich ab und zu einsam fühlt, wird depressiv. Umgekehrt führt eine depressive Phase oft zu mehr sozialem Rückzug, sowohl innerlich als auch äußerlich, was wiederum in die Einsamkeit führen kann.

Auch ich hatte in meinem Leben immer wieder Phasen, in denen Einsamkeit ein Thema war. 

E insamkeit

I n mir

N ähe wird vermieden

S ehnsucht

A ntriebslos

M ut, wo bist du?

K eine Hoffnung mehr

E insamkeit

I n mir

T rauer

Ein Gefühl von Isolation. Isoliert von mir selbst. Isoliert von allen anderen. Ich stehe mitten in einer großen Blase. Alles ist grau. Um mich herum sind Menschen aber die Gespräche dringen nicht wirklich zu mir durch.

Ich werde angesprochen und aus Angst vor Zurück­weisung verstumme ich. Ein Gefühl, nicht gesehen und nicht gehört zu werden, entsteht. Die Blase ist mal größer, mal kleiner. Je nachdem, wieviel Nähe zu meinen Mitmen­schen ich zulasse. Eine Öffnung, einen Ausgang, sehe ich nicht. Wie bin ich in diese Blase gekommen? Und wie komme ich wieder heraus?

Vielleicht wird Einsamkeit auch anders empfunden: Ein Bild entsteht…. Ich stehe an einem Fluss. Allein. Auf der anderen Seite sind Menschen. Menschen, die mitein­ander reden, lachen, gemeinsame Zeit verbringen. Es ist ein schöner Sommertag und die Sonne scheint. Wie gerne wäre ich ein Teil der Gesell­schaft auf der anderen Seite. Ich setze mich ins Gras und schaue hinüber. Eine tiefe Traurigkeit überkommt mich. Ich sehe weit und breit keine Brücke, keinen Steg. Ins Wasser zu gehen, um hinüber zu Schwimmen, traue ich mich nicht…

Die Gründe für länger anhal­tende Phasen von Gefühlen der Einsamkeit, oft in Verbindung mit Depres­sionen, sind vielfältig. In der thera­peu­ti­schen Arbeit geht es zunächst darum, zu erkennen und zu verstehen, wie es dazu kommen konnte. Die Persön­lich­keits­struktur jedes einzelnen spielt eine Rolle, ebenso die eigene Famili­en­ge­schichte und das soziale Umfeld.

Auch körper­liche Erkran­kungen, wie zum Beispiel eine Schild­drü­sen­un­ter­funktion, können Symptome einer Depression verur­sachen und dadurch zu Einsamkeit führen.

Elfchen

hoffnung

meine hoffnung

vertrauen und zuversicht

zarte pflanze meines lebenswillens

verant­wortung

Einsamkeit als Chance

Einsamkeit wird oft begleitet durch ein Gefühl von Schwermut.

Selbst­zweifel, gefangen in den eigenen Denkmustern, lassen vielleicht ein Gefühl von Ausweg­lo­sigkeit entstehen. Die eigenen Denkmuster zu hinter­fragen kann ein erster Schritt aus einer gefühlten Starre heraus sein.

Ist das wirklich so in meinem Leben?

Die Polarität des Lebens. Alles in der Welt hat zwei Pole und braucht diese, um im Gleich­ge­wicht zu bleiben. Ohne Dunkelheit kein Licht, ohne Trauer keine Freude und ohne Schwermut keine Leich­tigkeit. Wenn auf der einen Seite zu viel entsteht, ist auf der anderen Seite zu wenig. Bei meiner thera­peu­ti­schen Arbeit achte ich besonders auf diese Gegenpole.

Ich selbst habe Einsamkeit oft als Starre erlebt. Körperlich als Bewegungs­lo­sigkeit, emotional als unfle­xibel, mental gefangen im Käfig meiner Gedanken.

Heute weiß ich, dass mir alles gut tut, was mich in Bewegung bringt. Laufen in der Natur, tanzen, singen. Ist mein Körper in Bewegung, fließen Gefühle und die Gedanken sind frei.

Ressour­cen­arbeit ist ein wichtiger Teil in der Psychotherapie.

Was tut dir gut? Was hat dir früher geholfen, wenn es dir mal schlecht ging? Welche Fähig­keiten und Talente stecken in dir und warten vielleicht nur darauf, zum Leben erweckt zu werden? Worin liegen deine Stärken?

Einsamkeit lässt sich überwinden. Schwermut auch.

Es braucht Mut, sich der Schwere auszu­setzen, sich mit ihr ausein­ander zu setzen. Um Stärke zu entwi­ckeln, die Tiefen und Schat­ten­seiten des Lebens bewusst anzuschauen, um an ihnen zu wachsen. Den Sinn darin entdecken. Und damit die eigene Verant­wortung an den Konflikten und Dramen im Leben.

L eichtigkeit

E nergievoll

B erührend

E lektri­sierend

N ähe

D ankbarkeit

I nitiative

G eniessen

K raft

E rdung

I deen

T anz

Leben­digkeit und Einsamkeit. Ambivalent, manchmal auch zwiespältig. Ich erkenne eine wunderbare Symbiose. Die Leben­digkeit als Motor im Antrieb, um die wohlwol­lende Einsamkeit zu entdecken.

Sie ist eine Phase, gefüllt mit Schmerz, Traurigkeit und Gefühlen des Verlassen Seins. Wenn wir sie einladen, da zu sein, und sie annehmen, als das, was sie ist, erkennen wir die Chance in ihr. Sie ist auch eine Phase der Stille und der Ruhe, in der wir mit uns selbst in Kontakt kommen können.

Du fragst dich, wie du in Kontakt mit dir kommst?

Innehalten, in sich hinein spüren. Den Körper bewusst wahrnehmen. Atmen, den Körper­emp­fin­dungen nachspüren und die eigenen Gefühle wahrnehmen und fühlen. Ohne sie zu bewerten. Gedanken dürfen auftauchen und weiterziehen.

Was nehme ich jetzt gerade wahr?

Oft erlauben wir uns die Wahrnehmung großer Gefühle nicht, weil wir vielleicht Angst haben, von ihnen überwältigt zu werden.

Glaubens­sätze, die Macht über unsere Wertvor­stel­lungen haben, stehen uns dabei im Weg.

Psycho­the­ra­peu­tische Unter­stützung kann dabei helfen, diese zu entlarven und die Höhen und Tiefen der eigenen Gefühlswelt zu durchleben.

Elfchen

glaubens­sätze

machtvoll, blockierend

gefühle im hintergrund

den ersten schritt wagen

wegbe­gleitung

Eure Astrid

Astrid Banko
Astrid Banko
Heil­prak­ti­kerin für
Psy­cho­the­rapie

Kostenlose Hilfe
im Notfall

Wenn Sie selbst depressiv sind und Suizid-Gedanken haben, dann kontak­tieren Sie bitte die Telefon­seel­sorge im Internet oder über die kosten­losen Hotlines:

0800/111 0 111

oder

0800/111 0 222

oder

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