Neues vom Inneren Kritiker
Inzwischen ist ein bisschen Zeit vergangen und da sitze ich wieder. Am Schreibtisch und meinen Blog vor Augen. Fortsetzung folgt ... so der Plan.
Hmh, auffallend ruhig ist es gerade. Wo er nur bleibt? Mein neuer Freund, mein innerer Kritiker, lässt sich nicht blicken. Ich kann es kaum glauben. Nicht lange darüber nachdenken – einfach schreiben.
In den letzten 2 Wochen habe ich immer wieder in mich hineingespürt, um meinem inneren Konflikt auf den Grund zu gehen. Dieses Hin- und Hergerissen sein von ... schwupps, da plumpst er auf den Tisch. Ich atme erst einmal tief ein und aus. Und schaue ihn an. Er sieht gar nicht mehr so unsympathisch aus. Ich fühle mich dieses Mal auch nicht genervt.
Und mir fällt auf, dass sich seine Form, sein Aussehen, verändert hat. Ich nehme die weiche Rundung seines Körpers wahr, den glänzenden Schimmer auf seinen Flügeln und den wachen, interessierten Blick in seinen Augen.
Was ist passiert?
In den letzten 2 Wochen habe ich mir die Zeit genommen, mich mit ihm auseinanderzusetzen. Habe ihn freundlich eingeladen, ihm erlaubt, da zu sein und habe ihm zugehört.
Dann habe ich meinen anderen Anteil, der kreativ sein will und Spaß am Schreiben hat, auch eingeladen. Und auch ihm zugehört.
In der Gestalttherapie werden u.a. gegenpolige Persönlichkeitsanteile in Dialog miteinander gebracht. Dabei setzt der/die Klient/in seine verschiedenen inneren Anteile symbolisch auf 2 Stühle oder Kissen. Indem er/sie während des Dialoges immer wieder den Platz des Gegenübers einnimmt, wird ein Erspüren und Fühlen der Bedürfnisse des jeweiligen Anteils möglich.
Für jemanden, der diese Art der therapeutischen Arbeit noch nicht kennt, ist das ungewohnt.
Ich habe das mit einer meiner Klientinnen in unserer letzten Sitzung probiert. Es war neu für sie. Ein blödes Experiment, war ihr Kommentar. Beim zweiten Versuch ging es besser. Auf einmal zeigten sich Gefühle und Empfindungen. Ein Dialog zwischen ihren beiden Anteilen wurde möglich. Und dadurch Erkenntnisse und mehr Klarheit über ihren inneren Konflikt.
So ging es auch mir mit meinen beiden Anteilen. Einander zuhören, sich erlauben, zu fühlen, den Körper dabei wahrzunehmen und zu spüren.
Das, was im Außen, im Miteinander so wichtig ist, gilt auch für unser Inneres.
Mein lieber Kritiker ist übrigens verschwunden. Kopfschüttelnd hat er fluchtartig den Tisch verlassen. Beim Anblick von so viel Text.
Kann er gerne machen. Diesmal setze ich mich durch. Ich schreibe nun einmal gerne, vielleicht auch mal ein bisschen viel. Es wird ja niemand gezwungen, zu Ende zu lesen.
Bis bald
Eure Astrid
Astrid Banko
Heilpraktikerin für
Psychotherapie
Elfchen
dialog
aufeinander zugehen
aussprechen und zuhören
meine Wahrnehmung verändert sich
klarheit